Wo fängt man nun am besten an, wenn man als Fan von gutem Whisky auf die Idee kommt, eine Distillery aufzubauen? Nun, am Besten man wälzt Fachliteratur, besichtigt Brennereien im In- und Ausland, denkt über die eigenen Ansprüche an ein gutes Produkt nach und besucht nach Möglichkeit Schulungen und Onlineseminare. Und vor allem benötigt man um sich herum Menschen, die bei einem solchen Projekt mit Rat und Tat zur Seite stehen. All dies führt dann zu einer Essenz, die nach entsprechender Umsetzung ein qualitativ hochwertiges, ehrliches und bestenfalls regionales Produkt erwarten lässt.
Schnell war klar, dass wir möglichst regionale Zutaten einsetzen und auch alles unter dem eigenen Dach in echter, solider Handarbeit herstellen wollen. Also benötigen wir neben der eigentlichen Brennerei auch eine eigene Mälzerei. Und wenn schon, dann so wie früher: Ein Maltingfloor oder auf Deutsch: Eine Tennenmälzerei. Somit können wir darauf verzichten, die Gerste von den örtlichen Feldern über weite Wege zu einer industriellen Mälzerei zu fahren oder ein x-beliebiges Industriemalz zu kaufen. Wir stellen das Malz selber her – so wie es früher Brauereien und Brennereien meist getan haben. Mit dem Nebeneffekt, dass unser Malz einmalig regional ist, und genau so hergestellt werden kann wie wir es gerne hätten.

Bevor es jedoch so aussehen kann wie auf dem Bild aus dem Februar 2025, musste reichlich saniert und umgebaut werden. Unten die gleiche Ansicht zwei Jahre vorher – nur von der anderen Seite.

Nicht nur für die vorgesehenen Umbauarbeiten, sondern für den späteren Betrieb der Distillery war eine Baugenehmigung zur Nutzungsänderung nötig. Hier wurden dann nach entsprechender Erstellung des Antrags, Reinzeichnung der Planungen und Beantragung alle Fachbehörden beteiligt. Aber das ist noch längst nicht alles: Dort wo Alkohol erzeugt wird muss auch Alkoholsteuer gezahlt werden. Und das ist Aufgabe des Hauptzollamtes, das dann auch Forderungen zur Ausgestaltung des Anlagenverschlusses vorgibt. Denn die Anlage soll als sogenannte „Verschlussbrennerei“ errichtet werden.
Nach der ganzen Theorie und neben den Bauarbeiten, muss also nun eine Anlage konzipiert werden. Das fängt beim Anliefern des regionalen Getreides an, führt über das Vermälzen, das Maischen, das Fermentieren, den Rauhbrand, den Feinbrand bis hin zur Abfüllung in Holzfässer und die Einlagerung im eigenen Fasskeller. Um dann über den schönsten Teil, nämlich das Lagern und die ständige Güteüberwachung bis hin zur Abfüllung auf Flaschen ins Finale zu gehen. Doch bis der erste Whisky aus dem Fass kommt, wird es Frühjahr 2028. Eine lange Zeit voller Vorfreude!
