Was macht eigentlich den Geschmack eines guten Whiskys aus? Da streiten sich die Gelehrten. Aber sicher ist: Neben der Qualität des Holzfasses spielt natürlich der Herstellungsprozess eine entscheidende Rolle. Sicher hat jede Brennerei ihre eigenen Geheimrezepte und Ideen, wie man nun ein gutes Produkt erzeugt. Jedoch gibt es aus Sicht der eingefleischten Whiskyfans einige entscheidende Qualitätsmerkmale, die durch speziell ausgestaltete Anlagenteile erzeugt werden.

Die Gestaltung der Brennblase und des eigentlichen Brennvorgangs spielt dabei eine entscheidende Rolle. Direkt, mit offenem Feuer beheizte Brennblasen erzeugen aufgrund der hohen Temperaturen an der Kontaktfläche vom Kupfer zum Kesselinhalt (der sogenannten „Wash“ bzw. Maische) eine Maillardreaktion – vergleichbar mit der Karamellisierung.

Die Form des Geistrohres oder auch „Lyne-Arm“ ergibt verschiedene Geschmäcker – dem steigendem Lyne-Arm sagt man nach, dass er einen höheren Reflux erzeugt, der das Destillat etwas runder und weicher werden lässt.
Der nach dem Geistrohr montierte Kühler kann auch deutlich auf den Geschmack wirken. In einem Wormtub-Condenser nach alter Art, also ein Kupferrohr in einem großen wassergefüllten Bottich ist zwar weniger effektiv und schnell im Vergleich zu modernen Kondensatoren, erzeugt aber ein volles und komplexes Aroma.

Einen gewaltigen Unterschied in den Systemen von Brennereianlagen gibt es gerade in Deutschland: In den letzten Jahrzehnten wurden die modernen Brennereianlagen immer effizienter gestaltet, so dass mit einer einzigen Brennblase und nachgeschalteter Kolonne ein zügiger und absolut sauberer Brand möglich ist. Das Ergebnis ist meist ein sehr „gerades“ Produkt ohne Ecken und Kanten, welches sicherlich seinen Reiz hat. Der klassische Weg ist aber, gerade bei Whisky, den „New Make Spirit“ doppelt, auf zwei getrennten Brennblasen zu brennen. Das dauert länger, ist weniger effizient, deutlich aufwendiger und auch deutlich teurer. Wenn man aber Wert auf ein Produkt legt, welches viel Kupferkontakt hat, einen Geschmack „entwickeln“ soll und auch nach traditioneller Art gemacht ist, kommt man also nicht um die oben erwähnten Merkmale herum.
Somit haben wir uns ganz bewusst dafür entschieden: Wir produzieren teuer und weniger effizient, brauchen deutlich mehr Zeit und Aufwand, erzeugen aber ein Produkt welches dem Whiskyfan das Herz höher schlagen lässt. Denn alle oben genannten, geschmacksgebenden Einflüsse, haben wir in unseren Anlagen montiert und vereint.