Ab dem 04. April 2025 eröffnen wir den Direktverkauf unserer handgefertigten Spirituosen in unserer Distillery. Geöffnet haben wir künftig jeden Freitag von 16.30 Uhr bis 19 Uhr. Zusätzlich ist auch nach telefonischer Absprache unter 0157-34520163 eine Abholung unserer Spezialitäten möglich.
Der Verkaufsraum in unserer Distillery lädt ein zum Tasting und Erwerb unserer handgefertigten Produkte.
Was macht eigentlich den Geschmack eines guten Whiskys aus? Da streiten sich die Gelehrten. Aber sicher ist: Neben der Qualität des Holzfasses spielt natürlich der Herstellungsprozess eine entscheidende Rolle. Sicher hat jede Brennerei ihre eigenen Geheimrezepte und Ideen, wie man nun ein gutes Produkt erzeugt. Jedoch gibt es aus Sicht der eingefleischten Whiskyfans einige entscheidende Qualitätsmerkmale, die durch speziell ausgestaltete Anlagenteile erzeugt werden.
Die Gestaltung der Brennblase und des eigentlichen Brennvorgangs spielt dabei eine entscheidende Rolle. Direkt, mit offenem Feuer beheizte Brennblasen erzeugen aufgrund der hohen Temperaturen an der Kontaktfläche vom Kupfer zum Kesselinhalt (der sogenannten „Wash“ bzw. Maische) eine Maillardreaktion – vergleichbar mit der Karamellisierung.
Die Form des Geistrohres oder auch „Lyne-Arm“ ergibt verschiedene Geschmäcker – dem steigendem Lyne-Arm sagt man nach, dass er einen höheren Reflux erzeugt, der das Destillat etwas runder und weicher werden lässt.
Der nach dem Geistrohr montierte Kühler kann auch deutlich auf den Geschmack wirken. In einem Wormtub-Condenser nach alter Art, also ein Kupferrohr in einem großen wassergefüllten Bottich ist zwar weniger effektiv und schnell im Vergleich zu modernen Kondensatoren, erzeugt aber ein volles und komplexes Aroma.
Einen gewaltigen Unterschied in den Systemen von Brennereianlagen gibt es gerade in Deutschland: In den letzten Jahrzehnten wurden die modernen Brennereianlagen immer effizienter gestaltet, so dass mit einer einzigen Brennblase und nachgeschalteter Kolonne ein zügiger und absolut sauberer Brand möglich ist. Das Ergebnis ist meist ein sehr „gerades“ Produkt ohne Ecken und Kanten, welches sicherlich seinen Reiz hat. Der klassische Weg ist aber, gerade bei Whisky, den „New Make Spirit“ doppelt, auf zwei getrennten Brennblasen zu brennen. Das dauert länger, ist weniger effizient, deutlich aufwendiger und auch deutlich teurer. Wenn man aber Wert auf ein Produkt legt, welches viel Kupferkontakt hat, einen Geschmack „entwickeln“ soll und auch nach traditioneller Art gemacht ist, kommt man also nicht um die oben erwähnten Merkmale herum.
Somit haben wir uns ganz bewusst dafür entschieden: Wir produzieren teuer und weniger effizient, brauchen deutlich mehr Zeit und Aufwand, erzeugen aber ein Produkt welches dem Whiskyfan das Herz höher schlagen lässt. Denn alle oben genannten, geschmacksgebenden Einflüsse, haben wir in unseren Anlagen montiert und vereint.
Wo fängt man nun am besten an, wenn man als Fan von gutem Whisky auf die Idee kommt, eine Distillery aufzubauen? Nun, am Besten man wälzt Fachliteratur, besichtigt Brennereien im In- und Ausland, denkt über die eigenen Ansprüche an ein gutes Produkt nach und besucht nach Möglichkeit Schulungen und Onlineseminare. Und vor allem benötigt man um sich herum Menschen, die bei einem solchen Projekt mit Rat und Tat zur Seite stehen. All dies führt dann zu einer Essenz, die nach entsprechender Umsetzung ein qualitativ hochwertiges, ehrliches und bestenfalls regionales Produkt erwarten lässt.
Schnell war klar, dass wir möglichst regionale Zutaten einsetzen und auch alles unter dem eigenen Dach in echter, solider Handarbeit herstellen wollen. Also benötigen wir neben der eigentlichen Brennerei auch eine eigene Mälzerei. Und wenn schon, dann so wie früher: Ein Maltingfloor oder auf Deutsch: Eine Tennenmälzerei. Somit können wir darauf verzichten, die Gerste von den örtlichen Feldern über weite Wege zu einer industriellen Mälzerei zu fahren oder ein x-beliebiges Industriemalz zu kaufen. Wir stellen das Malz selber her – so wie es früher Brauereien und Brennereien meist getan haben. Mit dem Nebeneffekt, dass unser Malz einmalig regional ist, und genau so hergestellt werden kann wie wir es gerne hätten.
Bevor es jedoch so aussehen kann wie auf dem Bild aus dem Februar 2025, musste reichlich saniert und umgebaut werden. Unten die gleiche Ansicht zwei Jahre vorher – nur von der anderen Seite.
Nicht nur für die vorgesehenen Umbauarbeiten, sondern für den späteren Betrieb der Distillery war eine Baugenehmigung zur Nutzungsänderung nötig. Hier wurden dann nach entsprechender Erstellung des Antrags, Reinzeichnung der Planungen und Beantragung alle Fachbehörden beteiligt. Aber das ist noch längst nicht alles: Dort wo Alkohol erzeugt wird muss auch Alkoholsteuer gezahlt werden. Und das ist Aufgabe des Hauptzollamtes, das dann auch Forderungen zur Ausgestaltung des Anlagenverschlusses vorgibt. Denn die Anlage soll als sogenannte „Verschlussbrennerei“ errichtet werden.
Nach der ganzen Theorie und neben den Bauarbeiten, muss also nun eine Anlage konzipiert werden. Das fängt beim Anliefern des regionalen Getreides an, führt über das Vermälzen, das Maischen, das Fermentieren, den Rauhbrand, den Feinbrand bis hin zur Abfüllung in Holzfässer und die Einlagerung im eigenen Fasskeller. Um dann über den schönsten Teil, nämlich das Lagern und die ständige Güteüberwachung bis hin zur Abfüllung auf Flaschen ins Finale zu gehen. Doch bis der erste Whisky aus dem Fass kommt, wird es Frühjahr 2028. Eine lange Zeit voller Vorfreude!
Aus einem Traum wird Wirklichkeit: Eine Idee die schon recht lange reifte, wird ab Ende 2022 in die Tat umgesetzt. Wir hatten uns in den Kopf gesetzt im Flecken Lauenau am Deister, möglichst in einem passenden, urigen Gebäude eine Distillery aufzubauen. Nun konnten wir das älteste Gebäude in Lauenau (wenn man einmal von der Wasserburg absieht) erwerben und waren glücklich, dass der Vorbesitzer unsere doch etwas verrückte Idee begeistert aufnahm. Im November 2022 begannen somit die Arbeiten, das Gebäude zu sanieren. Errichtet wurde es 1578 als erste Kirche von Lauenau. Nach 300 Jahren der Nutzung wurde die Kirche umgebaut und als Wohn- und Geschäftshaus genutzt. Denn der Neubau der heutigen St. Lukas – Kirche ersetzte das alte Gotteshaus. Eine detaillierte Historie findet sich hier (->LINK) .
Zunächst mussten erst einmal die alten Mauern und Balken in Eigenleistung komplett freigelegt werden, die teilweise unter dicken Putzschichten und Verkleidungen verborgen waren. Schäden am Gebälk der Dachkonstruktion wurden festgestellt und mussten mit Tatkraft von zwei engagierten Zimmerleuten repariert werden. Dazu wurden Eichenbalken mit bis zu 60×60 cm Stärke benötigt und eingebaut.
In der „Halle“ dem späteren Produktionsbereich sah es doch recht wüst aus – Abbruch und Erneuerung liefen parallel.
Auch das Dach musste geöffnet werden um tragende Balken zu ersetzen und das Mauerwerk auszubessern.
Das erste Jahr war geprägt von Bauschutt, harter Handarbeit und Rückbau, bevor die eigentliche vorsichtige Sanierung und der Substanzerhalt beginnen konnte. Nach und nach konnten die alten Strukturen wieder herausgeputzt werden und auch die ersten Pläne zur späteren Einrichtung wurden konkreter. Parallel wurde an der Auswahl der später zu montierenden Technik und auch am rechtlichen Rahmen der künftigen Firma gebaut.
Aber bis hier der erste Tropfen Lauenauer Single Malt Whisky entsteht ist es noch ein weiter Weg. Neben der „Halle“ als Produktionsraum, müssen auch die anderen Räume entkernt, saniert und neu hergerichtet werden: Verkaufs- und Tastingraum, Küche, Toiletten, Malztenne, Fasslager, etc.
Ein Blick in den Eingangsbereich zeigt: Freilegen der historischen Substanz macht Spaß und gleicht einer Schatzsuche. Hier haben wir den alten Rundbogen im Mauerwerk wieder entdeckt.
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